Das Vox Maris “Life Save Project“ geht auf ein spezifisches Anliegen der mit der Stiftung zusammenarbeitenden Fischer zurück: Sie haben bei BioDesign Foundation angefragt, wie man das Überleben des unbeabsichtigten “Beifangs“ ermöglichen könnte.
Unter “Beifang’” versteht man alle Organismen, die von den Fischerbooten unabsichtlich mitgefangen werden. Dabei handelt es sich um kommerziell ungeeignete Fische (z.B. zu klein) und andere Tiere, die gemeinsam den stillen Antrieb unseres Meeres bilden: ähnlich wie bei einem Schweizer Uhrwerk, dessen unterschiedlich kleine oder
große Zahnräder allesamt zusammenwirken, um die genaue Zeit anzuzeigen.
Die BioDesign Foundation hat einen Lösungsvorschlag präsentiert, der mit dem Fachbereich Biologie der
Universität Padua, weiter ausgearbeitet wurde. Es geht dabei um ein System, bei dem der Fang auf ein tischartiges, mit temperiertem Wasser gefülltes, Becken gegeben wird. Dadurch wird ein Austrocknen der Tiere vermieden. Der Beifang wird von den kommerziell verwertbaren Tieren getrennt und sofort in ein sogenanntes Lebensrettungsbecken (Wasserbecken) gegeben. So bleiben die Tiere in ihrem Element. Von dort werden sie über ein bis zu vier Meter tief ins Wasser reichende Rohr zurück ins Meer geleitet.
Das Vox Maris „Life Save Project“, dessen Ziel das Überleben des Beifangs ist, steht jetzt im Fokus einer wissenschaftlichen Studie. Im Rahmen dieses Projektes finanziert die Stiftung gemeinsam mit der Universität Padua Forschungsstipendien für zwei Biologen, die für die Dauer eines Jahres acht Fischerbooten (vier mit Lebensrettungsbecken, vier ohne) begleiten, um die Wirksamkeit dieses Projektes zu evaluieren. Die ersten Ergebnisse der Studie werden im Sommer 2024 vorliegen. Es wird eine Überlebensrate von 70% erwartet.
Sobald die Forschungsergebnisse finalisiert sind, wird die BioDesign Foundation den wissenschaftlichen Bericht der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Ziel ist es, dass die Fischer, die dieses System des ethischen Fischens verwenden durch das “Life Save Project Zertifikat” einen besseren Markpreis für ihren Fisch erzielen und letztendlich dieses System auf allen Fischerbooten verpflichtend wird.